Was das Sondierungspapier für die Hospitality-Branche bedeutet

Höhere Kosten, neue Regeln – Was das Sondierungspapier für die Hospitality-Branche bedeutet

Die Sondierungsgespräche zwischen CDU und SPD haben bereits erste Ergebnisse geliefert, die direkte Auswirkungen auf die Hospitality-Branche haben werden. Besonders drei Themen sind für Gastronomie und Hotellerie entscheidend:

  • Die Mehrwertsteuer geht von 19% zurück auf 7%
  • Der Mindestlohn steigt auf 15€ ab 2026
  • Die Arbeitszeitgrenzen werden flexibler, steuerfreie Überstundenzuschläge kommen

Diese Veränderungen bedeuten sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Während die niedrigere Mehrwertsteuer finanzielle Entlastung bringt, führen steigende Lohnkosten dazu, dass eine optimierte Personalplanung unverzichtbar wird. Doch was bedeutet das konkret für deine Betriebe?

Mehrwertsteuersenkung auf 7 % – Stabilität für die Branche

Die Wiedereinführung der reduzierten Mehrwertsteuer ist eine wesentliche Entlastung für Gastronomie und Hotellerie. In den vergangenen Jahren haben gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise bereits große Löcher in die Kalkulation gerissen.

Durch die Erhöhung der Mehrwerssteuer auf 19% für den Speisenverzehr vor Ort waren Preiserhöhungen unausweichlich – was sich häufig direkt auf die Gästezahlen auswirkte. Die Rückführung auf die 7% für den Speisenverzehr vor Ort, wie es bereits zwischenzeitlich bis 2024 der Fall war, geben der Branche nun etwas Luft, um wirtschaftlich stabil zu bleiben und den Gästen weiterhin ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten.

Mindestlohn steigt auf 15 € – Warum jede Stunde zählt

Der geplante Anstieg des Mindestlohns auf 15 € ab 2026 stellt Betriebe vor eine klare Herausforderung: Jede Arbeitsstunde wird teurer.

Schon heute sind Personalkosten einer der größten Kostenfaktoren in Gastronomie und Hotellerie. Ein Plus von mehreren Euro pro Stunde bedeutet, dass sich falsche Personalentscheidungen noch drastischer auf die Rentabilität auswirken.

Auswirkungen auf das Monatsgehalt einer Vollzeitkraft durch die Mindestlohn-Anpassung

In folgendem Beispiel wollen wir dir zeigen, wass das für deinen Betrieb bedeutet: Eine Vollzeitkraft in der Gastronomie arbeitet in unserem Beispiel 40 Stunden pro Woche, also ca. 173 Stunden im Monat (40 × 4,33 Wochen). Um die Rechnung zu vereinfachen, wurde bei der Berechnung auf den Arbeitgeberanteil verzichtet.

Aktueller Lohn: 12,82€×173=2.218,86€

Neuer Lohn bei 15€: 15,00€×173=2.595,00€

Monatliche Erhöhung: 2.595,00€−2.218,86€=376,14€

Erhöhung: 376,14 € (ca. 16,96 %)

Eine Mindestlohnerhöhung auf 15 € würde das Bruttogehalt einer Vollzeitkraft in der Gastronomie um etwa 376 € pro Monat , also um knapp 17% steigern. Bei 100 Angestellten wäre das bereits eine Erhöhung von 37.800 Euro im Monat. Auf das Jahr gesehen (saisonale Personalschwankung) fast eine halbe Million Euro mehr Personalkosten (453.600€).

Was das für Betriebe bedeutet:

  • Jede Schicht muss exakt geplant werden – Leerlaufzeiten kosten bares Geld
  • Arbeitsstunden müssen strategisch vergeben werden – wer arbeitet wann und wie lange?
  • Mitarbeitereinsatz muss Nachfrage-gerecht sein – zu wenig Personal überlastet das Team, zu viel Personal kostet unnötig

Eine ungenaue Personalplanung wird folglich zum Hauptfaktor darüber ob ein Betrieb wirtschaftlich agieren kann oder nicht. Es wird essenziell, Nachfrage und Auslastung genauer zu analysieren, um den Personaleinsatz effizient zu steuern.

Wochenarbeitszeitgrenzen & steuerfreie Überstundenzuschläge – Mehr Flexibilität, mehr Verantwortung

Die Umstellung von Tages- auf Wochenarbeitszeitgrenzen gibt sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern mehr Flexibilität. Gleichzeitig wird es durch die neuen steuerfreien Überstundenzuschläge besonders wichtig, dass Schichten fair und transparent vergeben werden.

Das wirft neue Fragen auf:

  • Wie können Überstunden sinnvoll und gerecht verteilt werden?
  • Wer entscheidet, welcher Mitarbeiter steuerfreie Zuschläge erhält?
  • Wie lässt sich sicherstellen, dass niemand benachteiligt wird?

Hier braucht es eine durchdachte Dienstplanung. Wenn solche Entscheidungen rein subjektiv getroffen werden, kann das schnell für Unzufriedenheit im Team und Umsatzeinbußen sorgen.

Warum effiziente Planung jetzt entscheidend ist

Die kommenden Änderungen machen deutlich: Die Spielräume für Fehler in der Personalplanung werden kleiner. Je höher die Löhne, desto mehr zählt jede einzelne Stunde. Wer seinen Betrieb wirtschaftlich stabil halten will, muss strategischer planen als je zuvor.

Das soweit die Ergebnisse des Sondierungspapierts. Wie es dann im Koalitionsvertrag genau formuliert wird, bleibt abzuwarten, genauso wie die finale Umsetzung der Gesetzte. Wir informieren hier auch zukünftig, welche Auswirkungen es auf die Branche hat. Digitale Lösungen können dabei unterstützen, Arbeitszeiten bedarfsgerecht und fair zu gestalten. Tools wie Nesto helfen dabei, Schichten automatisch nach Nachfrage, Verfügbarkeit und Kostenfaktoren zu optimieren.

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